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Der Schulsanitätsdienst


Wie alles begann

Der Schulsanitätsdienst der Städtischen Gesamtschule „Am Michaelsberg“ wurde 2011 unter Beteilung des Deutschen Roten Kreuzes als Kooperationspartner mit 16 Schülern gegründet. Die Intension war und ist es bis heute, jungen Menschen das Verständnis für bürgerschaftliches Engagement, die Erste Hilfe im Schulalltag und in der Gesellschaft zu internalisieren. Zusätzlich werden gesellschaftlich-humanistischen Werte als auch die Grundsätze des DRK (Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Einheit und Universalität) vermittelt. Seit dieser Zeit wurden bis 2024 rund 700 junge Menschen in Erste Hilfe ausgebildet und 250 Meter Pflaster verwendet. Hinzukommt, dass jährlich bis zu acht Schulsanis den Weg in den Rettungsdienst, Feuerwehr oder in einen anderen medizinischen oder pflegerischen Beruf gehen.

Der Schulsanitätsdienst

Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter sorgen bei Schul- und Sportfesten, Ausflügen und an ganz normalen Schultagen für Sicherheit und helfen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bei Notfällen. Sie sind fit in Erster Hilfe, wissen wie man einen Verband anlegt und wie man die stabile Seitenlage ausführt. Der Schulsanitätsdienst geht über Erste Hilfe hinaus: Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter übernehmen Verantwortung für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Sie sind bei Unfällen in der Schule als Erste zur Stelle, leisten Erste Hilfe und informieren, wenn nötig, den Rettungsdienst. Das sind wichtige Aufgaben, die Wissen und Einfühlungsvermögen, aber auch Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit erfordern. Beim Schulsanitätsdienst gibt es keine Einzelkämpfer, das Miteinander steht im Vordergrund. Einer lernt vom anderen. Hilfeleistung und Toleranz werden trainiert. Im Mittelpunkt der regelmäßigen Treffen stehen nicht nur die Aus- und Weiterbildung, sondern auch gemeinsamer Freizeitspaß und gegenseitige Unterstützung. Schülerinnen und Schüler übernehmen gemeinsam mit einem Kooperationslehrer selbst die Planung ihrer Treffen, kümmern sich um ihre Einsätze, die Materialien und versuchen schon im Vorfeld, Unfallsituationen zu vermeiden.

Ausbildung und Aufgaben

Interessierte Schülerinnen und Schüler werden ab der Stufe 8 gemeinsam von unserem Schulsozialarbeiter Herrn Ennenbach als sog. Kooperationslehrer und Breitenausbilder geschult. Die Jugendlichen lernen was in Notfällen zu tun ist und wie sie Gefahren erkennen, bevor etwas passiert.

Helfen lernen

Mit Rollenspielen trainieren sie den Umgang mit Verletzten. Einfühlungsvermögen ist dabei wichtig, denn gerade jüngere Mitschülerinnen und Mitschüler sind bei Unfällen oft verängstigt. Sie zu beruhigen, vor neugierigen Blicken abzuschirmen oder aufzumuntern – auch das sind Aufgaben der Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter.

Teamarbeit im Schulsanitätsdienst

Meistens sind die Schulsanitäter/-innen in Arbeitsgemeinschaften organisiert. Sie treffen sich regelmäßig, um über Einsätze zu berichten, die Einsatzpläne abzustimmen und ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse zu vertiefen. Da der Schulsanitätsdienst vom Jugendrotkreuz organisiert wird, finden Wochenendfreizeiten und Wettbewerbe für die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter auf Wunsch freiwillig statt.

Ein Dankeschön

Für diese unentgeltliche Arbeit werden die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter ins Jugendrotkreuz und wer möchte anschl. auch in das Deutsche Rote Kreuz aufgenommen. Ihre Tätigkeit wird offiziell als Mitgliedszeit im DRK angerechnet. Und nach zwei Jahren der Zugehörigkeit erhält man unentgeltlich einen Erste-Hilfe-Schein. Und auch eine Ausbildung beim Deutschen Roten Kreuz als Rettungshelfer o.ä. ist möglich.

Weiteres Engagement

Der Schulsanitätsdienst an der Gesamtschule Siegburg geht dabei weit über die Erste Hilfe hinaus. Sie trainieren nicht nur Hilfeleistung, sondern auch Toleranz, Streitschlichtung und lernen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Nach einem erfolgreich absolvierten Erste-Hilfe-Kurs und zwei Jahren aktiven Dienst mit jährlich 120 Diensten sowie mindestens 700 Einsätzen im Jahr auf einer der größten Schulgelände in der Region (vom Wundschnellverband bis zur geglückten Reanimation), unterstützen die Schulsanis auch nach Abschluss ihrer Dienstzeit außerschulisch den Landeskatastrophenschutz. Hierfür erhalten Sie im dritten Jahr ihres Dienstes einen Aufbaukurs, der ihnen die Grundlagen hierfür vermittelt. So ist es auch selbstverständlich, dass bei schulischen Veranstaltungen (Sportfest, Karneval, Schulfest, Tag der offenen Tür, Abschlussfeiern usw.) der Schulsanitätsdienst die Erste-Hilfe-Betreuung gekonnt absolviert.

Auch das außerschulische Engagement sei zu nennen. Ob Spielenachmittage im benachbarten Kinderheim, Teilnahme an Stadtputztagen, Unterstützung anderer Schulen in der Region beim Aufbau eines Sanitätsdienstes oder bei schulischen sowie städtischen Veranstaltungen, der Aufbau der jährlichen großen Weihnachtsecke im Schulzentrum, Unterstützung des Hausmeisters, Durchführung des Weltrotkreuztages in der Kreisstadt Siegburg, aktive Teilnahme am Weltkindertag, oder die Präsentation ihrer Arbeit auf der pädagogischen Fachmesse didacta, Projekte für mehr Respekt gegenüber Einsatzkräften usw., sollen nur einige Beispiele für ihr bürgerschaftliches Engagement sein.

Ihre sanitätstechnischen Qualitäten wurden vier Mal mit dem zweiten und drei Mal mit dem ersten Platz bei der Landesmeisterschaft des Schulsanitätsdienstes honoriert. 2021 erhielt der Schulsanitätsdienst den KIKA-Award von ARD, ZDF und KIKA. Zudem gewannen sie den Siegburger Ehrenamtspreis 2023. Die mit Preisgeld dotierten Auszeichnungen wurden aus eigener Motivation heraus für die sanitätstechnische Ausstattung der Schule verwendet. So wurde eine Alarm-App, Funkgeräte und ein zweiter Laiendefibrillator im Gesamtwert von rund 3.000 € gespendet.